Am 25. August 2021 verstarb unser Kollege und Freund Professor Maxim Polyakov
im Alter von nur 55 Jahren viel zu früh.
Maxim Polyakov war ein theoretischer Physiker, der für seine Forschungsarbeiten an
nicht-perturbativen Eigenschaften der starken Wechselwirkung und Hadronenphysik
international bekannt war.
Geboren am 19. März 1966 in Irkutsk, Russland, studierte Maxim Polyakov theoretische
Physik an der Universität St. Petersburg. 1993 promovierte er in theoretischer und
mathematischer Physik (Candidate of Science) unter der Leitung von Prof. Dmitri Diakonov
am Petersburger Institut für Nuklearphysik (PNPI) in Gatschina.
Im Jahr 2003 wurde Maxim Polyakov als Professor an die Universität Lüttich, Belgien,
berufen und war schließlich seit 2005 Professor für Theoretische Physik, insbesondere
Theoretische Hadronenphysik, an der Ruhr-Universität Bochum.
Die Forschung von Maxim Polyakov konzentrierte sich hauptsächlich auf nicht-perturbative
Aspekte der Quantumchromodynamik. 1997 sagte er zusammen mit D. Diakonov und
V. Petrov die Existenz eines leichten Pentaquark-Zustands im Rahmen des chiralen
Soliton-Modells voraus. Darüber hinaus leistete er wichtige Beiträge zur Theorie des
Instanton-Vakuums, zu verallgemeinerten Partonenverteilungen, harten exklusiven
Prozessen sowie kürzlich zu den Gravitationsformfaktoren von Hadronen.
Während seiner wissenschaftlichen Laufbahn erhielt Maxim Polyakov mehrere Ehrungen
und Auszeichnungen, unter anderen den Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von
Humboldt-Stiftung im Jahr 2002. Er ist Autor von über 180 Forschungspublikationen.
Er war auch ein ausgezeichneter Lehrer und Mentor. Mehrere seiner Schüler sind
erfolgreich in der Wissenschaft tätig.
Wir werden Maxim Polyakov in dankbarer und ehrenvoller Erinnerung behalten.
Nachruf: Petersburg Nuclear Physics Institute (in Russisch)
Nachruf: Jefferson Lab (in Englisch)